Reporting 3. Quartal 2023

Rückblick:
Sinkende Inflationszahlen und das Ende oder zumindest das absehbare Ende der Leitzinserhöhungen haben das vergangene Quartal geprägt. Das gegenseitige Seilziehen der Angst auf eine globale Rezession versus Hoffnung auf günstigere Zinsen für Investitionen haben einige Assetklassen in eine Seitwärtsbewegung gebracht.

Wie von uns erwartet, verliefen die Sommermonate eher mit sinkenden Aktienindices. Die Erholungsphase in der zweiten Quartalshälfte wurde in den letzten Wochen aber durch die Angst vor einer weltweiten Rezession unterbrochen und folglich stieg die Volatilität z.B. im Nasdaq zwischenzeitlich markant an.

Zwar haben die meisten Zentralbanken im Berichtsquartal die kurzfristigen Leitzinsen weiter angehoben, jedoch hat der Anleihensmarkt das Ende der Erhöhungen bereits früher vorweggenommen und sogar mit tieferen Renditen im langfristigen Bereich notiert. Bei Aufschlägen für Kreditrisiken konnten Staatsanleihen weiter eine gute Performance vorweisen, während diese bei Engagements in Firmenschuldnern teilweise noch negativ war.

Die Tiefstkurse des EUR und des USD gegenüber dem CHF konnten in den letzten Wochen abgeschüttelt werden. Dies ebenfalls im Sog der nicht erfolgten Erhöhung des Notenbankenzinssatzes im Schweizer Franken. Ob der Schweizer Franken mittelfristig weiter an Wert einbüsst, wird sich zeigen, denn eine schwächere Währung könnte die Inflation wieder ankurbeln und einen weiteren Zinsschritt nach sich ziehen. Der EUR und der USD bewegten sich in relativ überschaubarer Bandbreite.

Ausblick:
Vor drei Monaten haben wir die Frage nach einem Softlanding der Weltwirtschaft und einem Ende des Ukrainekrieges gestellt. Diese beiden Fragen scheinen auch weiterhin in gleichen Massen ungeklärt zu sein.
Da im September keine weiteren Zinsschritte in den USA und der Schweiz angekündigt wurden und in der EU im der Referenzzinssatz auch «nur» 0.25% angehoben wurde, kommt durchaus Hoffnung für ein Softlanding auf. Ob dieses ohne weitere Interventionen, Zinssenkungen oder sogar mit Zuführung von Mittel für der Wirtschaft zustande kommt, wird sich zeigen müssen.
Das Ende der kriegerischen Aktivitäten in der Ukraine scheint leider noch nicht besiegelt zu sein. Eine Weiterführung wird zumindest wirtschaftlich und energieversorgungstechnisch von der Börse nicht mehr so drastisch gewertet wie noch vor zwölf Monaten. Eine positive Veränderung wäre hingegen ein Befreiungsschlag für die Menschheit und die internationalen Finanzmärkte.

Ohne positive Wirtschaftssignale dürfte auch das Schlussquartal nicht mit übermässigen Avancen an den Aktienmärkten auffallen. Hingegen erwarten wir bereits bei ersten Anzeichen einer Erholung wieder grössere Flüsse in die Beteiligungspapiere. Ob davor nochmals eine Absicherungsphase angezeigt ist, kann sich im aktuell sehr fragilen Umfeld schnell ändern. Es gilt, weiter wachsam, dynamisch und diversifiziert bei Aktien investiert zu sein. Gibt es vielleicht doch noch ein Jahresendrally bei den Aktien?

Hochverzinsliche Anleihen in wirtschaftlich stabilen Währungen und auf das Risiko-/Ertragsverhältnis abgestimmte Laufzeiten sollten auch im vierten Quartal für gute Erträge bei den festverzinslichen Anlagen sorgen. Wenn das wirtschaftliche Softlanding eintrifft, werden auch Kreditaufschläge für weniger solvente Schuldner zurückgehen und die Anleihenskurse entsprechend ansteigen. Teilweise bereits inverse Zinsstrukturen lassen lange Laufzeiten weniger attraktiv erscheinen, werden aber übermässig profitieren, wenn das Zinsniveau fällt.

Währungsmässig bleiben wir eher neutral gegenüber EUR, USD und CHF eingestellt und investieren primär in der Referenzwährung, respektive sichern entsprechende Fremdwährungsengagements grösstenteils mit Termingeschäften ab.

Industriemetalle wie zum Beispiel Kupfer und Silber haben in den letzten Wochen eher an Wert eingebüsst und erscheinen im Hinblick auf eine wirtschaftliche Stabilität durchaus attraktiv. Gold dürfte positive Impulse erfahren, wenn die kurzfristigen US-Zinsen wieder zu fallen beginnen, jedoch dürfte dann gleichzeitig auch der USD gegen EUR und gegen CHF schwächer tendieren.

Diese News dient allein zu Informationszwecken und stellt insbesondere kein Angebot zum Kauf, Verkauf oder zur Zeichnung dar. Ebenfalls stellt es in keiner Form eine Beratung dar.